Gestern verlegt – heute geschändet

Rechtsradikales Attentat auf die soeben verlegte Stolperschwelle und die Stolpersteine in der Stierstraße und Fregestraße in Friedenau

Unter großer Anteilnahme der Nachbarschaft ist gestern die erste Stolperschwelle Berlins für eine kleine Synagoge in der Stierstraße und 10 Stolpersteine in der angrenzenden Fregestraße der Öffentlichkeit übergeben worden. Der Rabbiner Daniel Alter hielt eine Ansprache und sprach das Kaddisch, die Zeremonie wurde von Musikbeiträgen umrahmt; anschließend wurden 10 neue Stolpersteine in der Frege- und Wilhelm-Hauff-Straße eingeweiht. Angehörige waren aus Jerusalem angereist, um der Zeremonie beizuwohnen. An den Stolpersteinen wurden von Mitgliedern der Initiativgruppe die Biografien der deportierten und ermordeten Juden verlesen. Dr. Sibyll Klotz, Stadträtin für Gesundheit und Soziales, war anwesend. Beim abschließenden Beisammensein im Literaturhotel Friedenau wurde auch den Spendern gedankt – besonders der Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg.

In der Nacht wurde die Stolperschwelle sowie der meisten Stolpersteine, die in der Stierstrasse und Fregestraße liegen, geschändet: Schwarze Farbe überdeckt nun die goldenen Messingoberflächen der Schwelle und der Steine. Wir haben umgehend die Polizei und Presse informiert.

Wir sind erschüttert und traurig, doch werden wir uns in unserem Engagement nicht beirren und schon gar nicht einschüchtern lassen.

Die Stolperschwelle für die Synagoge in der Stierstraße 21

Die Stolperschwelle für die Synagoge in der Stierstraße 21

Geschändete Stolperschwelle am 29. März

Geschändete Stolperschwelle am 29. März

Über Petra Fritsche

Stadtspaziergänge in Berlin
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