Gedenken Hertha Wolf

 

 Hertha Wolf wurde in ein Haus eingewiesen, in dem bereits mehrere Jüdinnen wohnten.

Solche zwangsweisen Umzüge betrafen etwa die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Berlins. Ab April 1939 wurde den Juden der Mieterschutz genommen. Die Einrichtung von Judenhäusern und -wohnungen war Teil der systematischen Ausgrenzung und Enteignung der jüdischen Bevölkerung, und sie diente der Kontrolle der Bewohner und Bewohnerinnen und der Vorbereitung der Deportationen.

Die so frei gewordenen Wohnungen wurden „arisiert“, d.h. Nichtjuden – oft auch ausgebombte Berliner oder solche, deren Häuser den Umbauplänen Speers zum Opfer gefallen waren – zogen in die ehemals von Juden bewohnten Häuser und Wohnungen ein.

Der Begriff Judenhaus stammt aus der NS-Verwaltungssprache. Heute spricht man eher von Zwangsräumen.

Jüdinnen und Juden wurden als Untermieterinnen in Wohnungen eingewiesen, in denen bereits andere jüdische Mieterinnen lebten. So erging es auch Hertha Wolf: Die Neue Bayreuther Straße 5 war ein solches Judenhaus. Hier wohnten Ende 1939 außer Hertha Wolf noch vier weitere Jüdinnen.

Hertha musste zu Marie Levy ziehen. In der gleichen Wohnung lebte auch Marie Levys Schwester Erna. Die Schwestern erlebten, wie Hertha am 5. September 1942 deportiert wurde. Fünf Monate später, am 14. Januar 1943 wurde erst Marie Levy nach Theresienstadt und wiederum zwei Monate später, am 2. März 1943 Erna nach Auschwitz deportiert.

Die drei Frauen mussten hilflos zusehen, wie ihre Mitbewohnerin bzw. Schwester deportiert wurden. Die von ihnen bewohnten Zimmer wurden versiegelt, die darin befindlichen Möbel und Habseligkeiten wurden geschätzt und abtransportiert.

Wohin die Frauen deportiert wurden, wussten die Zurückgebliebenen nicht. Sie wussten nicht oder ahnten vielleicht, was man ihnen antun würde. Aber sicher wussten sie, dass keine von ihnen zurückkommen könnte und dass sie sich nie wiedersehen würden.

 

Nun war diese Wohnung im Vorderhaus in der ersten Etage „judenfrei“, wie die Nazis das nannten.

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Stolperstein für Ella Goldschmidt

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Zwei Stolpersteinverlegungen Freitag, 18. Juli in Schöneberg

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Stolpersteinverlegung Montag, 14. Juli

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Gedenken an Friederike Dammann

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Vier Stolpersteine für Jüdische Musiker der Berliner Phiharmoniker

Am 10. Mai hat Gunter Demnig vor der Philharmonie Stolpersteine für die vier aus Deutschland geflohenen Jüdischen Musiker gelegt. Bis dahin war es ein langer Weg: Im Oktober 2023 habe ich angefangen, die Lebenswege der vier Solisten zu erforschen und die Biografien zu erstellen. Die Stolpersteine sollten vor der – jetzigen – Philharmonie liegen, da das Gebäude, in dem die Musiker arbeiteten, nicht mehr existiert. Die vielen Menschen, die zu den Konzerten kommen, die in der Phiharmonie stattfinden, werden jetzt an die vier Musiker und ihr Schicksal erinnert.

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Genau hinschauen: Das Korkmännchen zeigt schon den neuen Namen der Straße: Betty Katz-Straße!

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Der Künstler Gunter Demnig verlegt am Samstag, dem 8. März um 9:00 Uhr (!) zwei Stolpersteine

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Holocaustgedenktag kann bedeuten: Stolpersteine putzen

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