Die Villenkolonie im damals „neuen Westen“ tendierte zu einer „geschlossenen Gesellschaft”, mit entsprechenden Soireen, Teegesellschaften und Festen. Die Bewohner dieser vornehmen Villenkolonie entstammten ausschließlich besten Kreisen, so die Inhaber der Druckimperien Ullstein und Fischer, Bankiers wie Carl Fürstenberg oder Erich Goldschmidt, die AEG-Familie Rathenau sowie die wichtigsten Repräsentanten aus Politik, Wissenschaft und Kultur (Lion Feuchtwanger, Vicki Baum, Friedrich Wilhelm Murnau, Maximilian Harden, Max Reinhardt …).
Ein weiterer Vorteil für die Bewohner der Kolonie war deren  Überschaubarkeit: Auf ein paar Quadratkilometern siedelte sich an, wer  in der Metropole Rang und Namen hatte.
Die Bankiers Franz und Robert Mendelssohn, in sechster Generation  Bankiers und Nachkommen Moses Mendelssohns, unterhielten Villen am  Herthasee, die zum Mittelpunkt gesellschaftlichen Lebens wurden;  besonders die Musikabende bei Franz von Mendelssohn hatten einen  legendären Ruf. Hier konnte man auch Albert Einstein Geige spielen  hören! Am Privatunterricht im Mendelssohn-Palais nahmen auch die Kinder  benachbarter Familien, wie die von Samuel Fischer und Werner Sombart teil.
Der Bankier Felix Koenigs, erster Besitzer eines Grundstücks an der nach  ihm benannten Grunewalder Koenigsallee, förderte viele Künstler der  „Sezession” und ihre Ausstellungsprojekte.
1898 wurde diese  Künstlergemeinschaft von Max Liebermann und Walter Leistikow gegründet,  um sich Ausstellungsmöglichkeiten zu verschaffen, die ihnen der  akademisch-etablierte Kunstbetrieb verwehrte. Wenige Jahre später war  deren „Rinnsteinkunst”, wie sie von Kaiser Wilhelm II genannt wurde,  etabliert, bis sie von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst”  bezeichnet wurde.
Walter Leistikow und Lovis Corinth waren befreundet mit Gerhart  Hauptmann, der einige Jahre in der Trabener Straße wohnte und dessen  Werke von Samuel Fischer verlegt wurden. Dessen Kinder spielten mit  denen Engelbert Humperdincks; dieser schrieb Schauspielmusik für Max  Reinhardts Inszenierungen; Förderer und Geldgeber von Max Reinhardt war  der Bankier Fritz Andreae, dem Schwager von Walther Rathenau…
Spätestens als Hitler 1933 Kanzler wurde, war die ernstliche Gefahr für Juden durch den Nationalsozialismus Realität geworden. Wichtige NS-Einrichtungen und Nazis bezogen den Grunewald: Himmler wohnte in der Hagenstraße 22, das Mendelssohn-Palais in der Bismarckallee wurde „Reichsgästevilla”, in der ehemaligen Wertheim-Villa in der Richard-Strauß-Straße/Ecke Furtwängler Straße wurde eine Gestapo-Dienststelle untergebracht, in die Villa Maximilian von Hardens zog die „Deutsche Arbeitsfront“.
Viele jüdische Bewohner konnten emigrieren; andere wurden umgebracht oder in den Selbstmord getrieben. Viele nichtjüdische Bewohner zogen sich in die innere Emigration zurück, doch einige wurden zu Widerstandskämpfern. Einige Mitglieder des bürgerlichen und militärischen Widerstands waren durch familiäre oder berufliche Beziehungen verbunden, so dass diese Zirkel relativ geschützt waren vor Gestapo-Spitzeln. Dietrich und Klaus Bonhoeffer wohnten in der Wangenheimstraße 14 (Eine Gedenktafel am Haus weist darauf hin). Die Familie des Physikers Max Planck lebte ganz in der Nähe in der Wangenheimstraße 21. Die Bonhoeffers waren mit den Geschwistern Dohnanyi befreundet; Hans von Dohnanyi besuchte das Grunewald-Gymnasium und heiratete Christine Bonhoeffer. Klaus Bonhoeffer war eng mit Justus Delbrück befreundet und heiratete dessen Schwester Emmi. Die Delbrücks lebten in der Kunz-Buntschuh-Straße 4.
Zu den älteren Widerstandskämpfern gehörten der Diplomat Otto  Kiep und General Georg Thomas, die beide in der Taubertstraße wohnten  sowie Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben (Lassenstraße 19/21).  General Franz Halder wohnte in der Kronberger Straße 12, der Chirurg  Ferdinand Sauerbruch in der Herthastraße 11 und Admiral Wilhelm  Canaris in der Douglasstraße 7-9.
Otto Kiep wurde bereits im Januar 1943 verhaftet und nach dem  misslungenen Attentat vom Juli 44 im August 44 in  Plötzensee hingerichtet, ebenso wie Eugen von Witzleben. Wilhelm  Canaris und Dietrich Bonhoeffer wurden am 9. April 1945 im  Konzentrationslager Flossenbürg ermordet, Hans von Dohnanyi am 8. April  im Konzentrationslager Sachsenhausen. Justus Delbrück überlebte das  Kriegsende, wurde jedoch einige Tage nach seiner Befreiung im Mai 1945  von der sowjetischen Geheimpolizei abgeholt und starb kurz darauf in  russischer Gefangenschaft.
Weitere prominente Bewohner: siehe entsprechender Abschnitt des Wikipedia-Artikels zu Berlin-Grunewald
